Daniel Twardowski
Daniel Twardowski

Eine Bildergeschichte von Daniel Twardowski

 

 

Die Vorgeschichte:

   Mit Philipp dem Großmütigen hätte Hessen in den 20er und 30er Jahren des 16. Jahrhunderts an die Spitze eines protestantischen Europas treten können - wäre er nur bei seiner früheren Hurerei geblieben, wie sie bei den adligen Zeitgenossen üblich war. Als der bis dahin äußerst umtriebige und erfolgreiche Politiker jedoch 1540 mit Luthers und Melanchthons verstohlenem Segen eine zweite Ehefrau nahm, während die erste noch lebte, war das Geschrei groß. Damit war der Kopf des politischen Protestantismus auf die Gnade des katholischen Kaisers Karl V. angewiesen...

 

Die Handlung:

   Jahre nach den großen politischen Ereignissen um Philipp, Luther, Kaiser Karl und den Schmalkaldischen Bund und nach dem Tod beider Ehefrauen läßt der Landgraf im Jahr 1566 den Fürstensaal des Marburger Schlosses mit prachtvollen Wandbildern schmücken, die Szenen aus seinem wechselvollen Herrscherleben zeigen. Die Kunstwerke haben allerdings einen kleinen Haken: nur ehelich Geborene können sie sehen. So will es jedenfalls Till Eulenspiegel, der ausführende Künstler. Damit stürzt er das Herrscherhaus in eine tiefe Krise, denn für die untereinander herzlich verfeindeten Nachkommen der beiden Ehefrauen werden die weißen Wände des Fürstensaales zu Fenstern in die Vergangenheit, durch die aber dummerweise jeder etwas anderes sieht.

   Eingebettet in eine Rahmenhandlung, deren Protagonistin Philipps Schwester Elisabeth von Rochlitz, verwitwete Herzogin von Sachsen ist, wird im Rückblick die Familiengeschichte als heimlicher Motor der `großen Geschichte` sichtbar.

 

Uraufführung durch das Hessische Landestheater Marburg am 7. Februar 2001, 21 Aufführungen in den Spielzeiten 2000/01 und 2001/02. Weitere Aufführungen durch Laientruppen in Schmalkalden und Meerholz-Hailer in den Jahren 2004 und 2005.

 
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© Daniel Twardowski